Kurz vor der Rente nochmal studieren? Na klar!

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Podcast Online Studium passt mit Michael Schmidt IT Sicherheit.mp3

Vivian Upmann: Herzlich willkommen zum Podcast Online Studium passt der Technischen Hochschule Lübeck. Mein Name ist Vivien Ohmann und heute ist Michael Schmidt zu Gast. Michael, du studierst IT Sicherheit an der TH. Online Richtig?

Michael Schmidt: Ja, genau das ist richtig. Mein Name ist Michael Georg Schmidt. Und vielen Dank, dass ich heute hier sein darf.

Vivian Upmann: Wir freuen uns total, dass du hier bist. Wir wollen wissen Wie kamst du denn auf die Idee, IT Sicherheit online zu studieren?

Michael Schmidt: Das hat sich einfach daraus ergeben, dass ich mit dem Studium von Medieninformatik begonnen habe. Und während des Studiums hat sich die Möglichkeit für mich ergeben, dass ich IT Sicherheit an derselben TH studieren kann. Ich konnte mir alle Module, die ich bis dahin belegt hatte, anerkennen lassen und von da ab war das für mich keine Frage, dass ich zu IT Sicherheit wechsle, weil das immer genau mein Ding war. Ich fand das total spannend und das ist auch der Grund, weshalb ich überhaupt studiere, online studiere, weil ich eben berufstätig bin zu 100 % Vollzeit und mir meine Zeit so gut einteilen kann, so selber bestimmen kann, wann ich was mache.

Vivian Upmann: Nun hast du gerade gesagt, du bist berufstätig. Wie lange bist du denn schon berufstätig?

Michael Schmidt: Frag mich lieber, wie lange ich noch berufstätig bin. Noch vier Jahre. Berufstätig bin ich seit 1987. Vorher habe ich studiert, zwei Jahre, und festgestellt, dass das nichts für mich war. Und dann habe ich eben ein Studium zum Diplomverwaltungs wirt gemacht. Und seither arbeite ich als solcher schon seit über 30 Jahren im IT Bereich und seit acht neun Jahren als Beauftragter für IT, Sicherheit und Datenschutz.

Vivian Upmann: Ich frage das, weil ganz viele Menschen wahrscheinlich eher dazu neigen, zu Beginn der Berufskarriere noch mal ein Onlinestudium oder generell ein Studium draufzusetzen. Bei dir ist es jetzt ungewöhnlich, dass du gesagt hast, Ich mache das jetzt trotzdem noch. Auch wenn ich gar nicht mehr so lange vielleicht darin arbeite. Was hat es dir gebracht bis jetzt? Warum hast du dich dazu entschieden?

Michael Schmidt: Ich habe mich dazu entschieden, weil ich einfach neugierig bin. Ich will wissen, wie es funktioniert. Ich will Hintergründe kennenlernen. Ich will selber Sachen rausfinden. Ich will mit meinem Horizont weiterkommen. Habe hier ganz viele wirklich nette Leute kennengelernt. Obwohl es ein Onlinestudium ist, habe ich Kontakt zu etlichen Kommilitoninnen und Kommilitonen gefunden. Daraus haben sich teilweise Freundschaften ergeben. Ich habe für mich selber entschieden, dass ich mich auch engagieren möchte im Bereich des Studiums. Und dadurch habe ich auch besseren Kontakt zu den Dozierenden und Mitarbeitern der TH bekommen. Ich sage jetzt einfach mal nur Mitarbeiter, Mitarbeiterinnen natürlich auch das hat mich menschlich einfach auch ein Stück weitergebracht. Das ist spannend und ich habe, wie gesagt, eine ganze Menge neue Sachen gelernt. Ich bin sehr viel weitergekommen. Beruflich hat mir das auch viel gebracht. Ich brauche es beruflich nicht. Es bringt mich auch nicht beruflich finanziell weiter, sondern einfach nur von meinem Wissen und von dem, was ich machen kann.

Vivian Upmann: Das heißt, wenn ich es richtig verstehe, ist es auch so ein bisschen Netzwerkbildung bei dir.

Michael Schmidt: Ja, genau.

Vivian Upmann: Wenn du gerade sagst, du engagierst dich auch in studentischen Gruppen, erzähl doch mal was. Was machst du da genau?

Michael Schmidt: Vor knapp vier Jahren habe ich die studentische Gruppe DSAS gegründet. IT steht für IT Sicherheit As. Ja, haben wir einfach als kleines Wortspiel genommen. Wir sind. Und DSas Hintergrund war wir wollten Leuten, die von IT Sicherheit noch nie was gehört haben, IT Sicherheit näherbringen, also IT Sicherheit so erklären, dass auch Menschen, die davon nichts verstehen, nachher wissen, warum IT Sicherheit wichtig ist, wie sie sich selber schützen können, wie sie sich einfach schützen können. Ganz viele Sachen gibt es kostenlos, mit denen man sich sicher durchs Netz bewegen kann. IT einfach sicherer gestalten kann, Denn das finde ich enorm wichtig für unsere Demokratie und den Fortbestand unserer Demokratie, weil ansonsten viel zu viele Daten, die wir im Netz erzeugen und teilweise auch durch die Gegend schicken, an der falschen Stelle landen und dadurch Profile gebildet werden. Können wir möglicherweise Verhältnisse wie derzeit in den USA bekommen könnten.

Vivian Upmann: Jetzt ist es ja so, dass du gesagt hast, du bist in Vollzeit berufstätig, du studierst noch nebenbei. Du engagierst dich in dieser Gruppe. Wenn du so ein bisschen mal uns teilhaben lässt, was für ein zeitliches Engagement ist für dich dieses Onlinestudium?

Michael Schmidt: Ja, es ist schon eine ganze Menge. Also zehn, 20 Stunden die Woche macht es schon aus, wenngleich ich der echte Schneckenstudent bin. Aber es spielt für mich persönlich keine Rolle, weil ich es für meinen Beruf nicht mehr brauche. Ich studiere für mich persönlich, weil ich davon einfach einen riesigen Nutzen habe. Und ich würde das auch jedem empfehlen, der einfach Interesse am Thema hat, das zu machen. Es ist eine enorme Bereicherung. Und selbst wenn man im Ruhestand ist, dann hört das Leben nicht auf. Dann kann man immer noch eine ganze Menge andere Sachen machen und dafür kann man es gut gebrauchen.

Vivian Upmann: Ich stelle mir gerade vor, dass du dadurch auch ein bisschen am Puls der Zeit bleibst. Richtig.

Michael Schmidt: Das will ich stark hoffen. Ja, ich denke schon. Das wäre vermessen, von mir selber so zu behaupten.

Vivian Upmann: Aber es ist schon eigentlich so, wenn man das so macht wie du mit dem Onlinestudium nebenbei. Das ist, wie eine dauerhafte Weiterbildung ist.

Michael Schmidt: Genau. Und das möchte ich auch auf jeden Fall weiterführen. Ich hoffe, dass ich in zwei Jahren vielleicht den Bachelor mache. Und mein Wunsch ist es, danach den Master zu machen und eventuell auch danach noch weiter zu machen.

Vivian Upmann: Was hat sich für dich durch das Studium noch an Synergien ergeben?

Michael Schmidt: Es hat sich für mich einfach daraus ergeben, dass ich den Eindruck habe, geistig wirklich noch flexibel zu sein, geistig fit zu bleiben, viele neue Dinge kennengelernt zu haben und einfach mehr Durchblick durch viele Dinge des Alltags auch zu haben.

Vivian Upmann: Das hört sich auf jeden Fall sehr lohnenswert an! Worum geht es in deinem Studiengang? Versuch doch mal zu beschreiben, wenn man jetzt IT Sicherheit studiert Online an der TH Lübeck. Was erwartet einen in diesem Studium?

Michael Schmidt: Das Studium lernt oder lehrt uns zum einen eine ganze Menge Programmiersprachen. Wir werden also in die Lage versetzt, selber Programme zu schreiben, die möglicherweise eben die persönliche Sicherheit verbessern. Uns wird gezeigt, wie Netzwerke funktionieren. Wir wissen also, was wir, wenn wir Computer anschließen und der Computer benutzen, das Internet benutzen, beachten müssen, was wir falsch machen können, was wir besser machen können. Wir lernen Selbstorganisationen, wir lernen Kommunikation mit anderen Menschen umzugehen. Wir laden natürlich auch einiges an Mathe, weil es dafür einfach wichtig ist. Wir lernen, Datenbanken zu erstellen, zu bedienen, Informationen daraus zu ziehen. Es ist enorm umfangreich und richtig spannend.

Vivian Upmann: Und jetzt mal Hand aufs Herz Nichts ist nur positiv. Was ist herausfordernd an so einem Onlinestudium?

Michael Schmidt: Man muss schon eine ganze Menge Geduld und Zähigkeit haben, denn es ist nicht unanstrengend, fürs Privatleben neben eine Vollzeitstelle auch noch zu studieren. Und ja, meine Frau sagt dann schon mal Lass dir mal wieder ein bisschen Zeit für mich. Und da muss man dann irgendwo auch einen Mittelweg finden.

Vivian Upmann: Wenn du es vergleichst zu deinem ersten Studium. Was ist anders, Wenn du jetzt online studierst und davor auf einem Campus warst? Bist du jetzt oft in Lübeck? Bist du oft hier auf dem Campus?

Michael Schmidt: Vor Corona war ich zwei, drei Mal im Semester, ungefähr auf dem Campus. Während ich bei meinem Präsenzstudium natürlich täglich auf dem Campus wahr. Aber ich finde hier bei diesem Studium sehr viel schöner, sehr viel angenehmer. Wie ich schon sagte, dass ich mir die Zeit selber einteilen kann. Dass ich nicht verpflichtet bin, vor Ort irgendwo zu sein und dass da auch nicht dieser Druck ist, bestimmte Scheine in einer bestimmten Zeit machen zu müssen.

Vivian Upmann: Gibt es so Zeiten im Jahr, die eine Rush Hour sind oder auch Tageszeiten oder Wochentage, wo du sagst okay, das ist eigentlich so blockiert für mein Studium?

Michael Schmidt: Nein, Wochentage auf jeden Fall nicht, weil mein Beruf einfach auch viel zu abwechslungsreich ist. Da kann ich nicht sagen, ich habe jetzt montags, dienstags das. Das kommt immer darauf an, was gerade anfällt und wo ich da dann noch Workshops oder Vorträge halte. Nach Feierabend, so abends hin ist für mich Studienzeit und Rush Hour. Zu den Semesterenden auf jeden Fall, wenn es dann auf die Prüfung zugeht, also sprich Januar, Anfang bis Mitte Februar und Mitte Juni bis Ende Juli ist zu viel. Ich würde eher sagen, Anfang Juni bis Mitte Juli.

Vivian Upmann: Wenn du berichtest, dass du da auch Freundschaften bilden konntest, durch dieses Studium und viele Menschen kennengelernt hast, ist es so, dass die auch berufstätig sind. Oder wie habt ihr euch überhaupt kennengelernt, wenn ihr alle online studiert? Sitzt ihr dann zusammen im Chat oder in einer Videokonferenz? Wie kann man sich das vorstellen?

Michael Schmidt: Genau, die sind auch alle berufstätig und kennengelernt haben wir uns die Leute, an die ich denke, tatsächlich in Präsenzen, die noch vor Ort stattgefunden haben. Ansonsten habe ich aber auch viele Leute eben in Chats kennengelernt. Man trifft sich immer mal wieder, man findet sich sympathisch, hat Kontakt zu irgendwelchen Themen. Wir haben neben den offiziellen Foren auch Signalgruppen, in denen wir uns zu Studienmodulen austauschen. Signal deswegen, weil Signal ein sicherer Messenger ist und Sachen wie Telegram oder WhatsApp für uns. Zumindest für mich nicht infrage kommen. Und dadurch, dass man dann schon die gleichen Interessen hat, kommt man sich dann auch ein bisschen näher, macht was zusammen. Und einige davon haben eben auch bei der Gruppe mitgemacht, so dass wir gemeinsam Vorträge gehalten haben, gemeinsam Sachen ausgearbeitet haben. Das ist schon spannend.

Vivian Upmann: Sehr schön. Das klingt wirklich nach einer Vereinbarkeit. Und wir haben im Vorfeld auch darüber gesprochen, dass eine andere Art von Vereinbarkeit auch ganz schön und gut funktioniert. Du hast eine Sehbeeinträchtigung und trotzdem funktioniert das sehr gut mit dem Onlinestudium. Magst du darüber noch mal berichten?

Michael Schmidt: Ja, gerne. Ich bin stark sehbehindert. Ich sehe auf dem einen Auge noch 5 %, auf dem anderen noch 4 %. Das ist nicht so sehr viel, aber es reicht eben auf jeden Fall aus, um zu studieren. Und was ich besonders gut finde, ist, dass die Technische Hochschule auf meine Behinderung und ich vermute mal auch auf andere Behinderungen sehr gut eingeht. Ich habe dadurch, dass ich durch die Sehbehinderung sehr viel langsamer lesen kann, bei Prüfungen entweder die doppelte Zeit, also dass ich statt zwei Stunden vier Stunden schreiben könnte, oder ich habe die Möglichkeit, was ich häufig wahrnehme, mündliche Prüfungen abzulegen. Und das finde ich schon richtig klasse, dass das berücksichtigt wird und dass man da nicht einfach sagt Vergiss es, dein Problem. Mhm.

Vivian Upmann: Das klingt auf jeden Fall gut, wenn du sagst mündliche Prüfungen. Ist es dann so, dass du tatsächlich die Dozierenden, die Prüferinnen gut kennst, also dass ihr miteinander wirklich ins Gespräch kommt und dann ein echtes Treffen stattfindet? Ist so was online? Wie viel online ist bei diesem Onlinestudium dabei?

Michael Schmidt: Die Prüfung hat einmal online stattgefunden, während Corona und ansonsten sind die mündlichen Prüfungen tatsächlich vor Ort. Ich habe dadurch, dass wir eben diese Gruppe DSAs haben schon engeren Kontakt zu oder besseren Kontakt zu Dozierenden. Auch dadurch, dass ich mich in einer Fachgruppe Medieninformatik IT Sicherheit engagiere, als studentischer Vertreter Kontakt zu Dozierenden. Das ist eine Gruppe, wo hauptsächlich Dozierende drin sind. Ich bin der einzige Student. Dadurch kennt man sich einfach ein bisschen besser und das ganz miteinander ist wesentlich einfacher, wesentlich netter. Das finde ich auch sowieso an dieser Hochschule sehr schön. Sie ist relativ klein. Es ist alles eher familiär. Man kennt sich. Man kann miteinander reden. Wenn es irgendwo ein Problem gibt, dann wird dieses Problem in der Regel gelöst und nicht übergangen. Das war an meiner ersten Hochschule, die deutlich größer war, ganz anders. Das war ein bisschen so nebeneinander her, und das kann man hier an der TH Lübeck überhaupt nicht sagen. Das ist wirklich nett. Es ist ein Miteinander. Man geht aufeinander zu. Klar, man hat mal einen schlechten Tag, das haben die Dozierenden auch, das ist normal. aber das kann man auch ansprechen und dann ist wieder gut.

Vivian Upmann: Hast du auch manchmal so ein kleines Motivationstief? Gibt es das bei dir auch?

Michael Schmidt: Ja. Auf jeden Fall. Ich bin nicht so der Spezialist in Sachen Programmieren und da muss ich mich bisweilen dann manchmal schon sehr zusammenreißen und motivieren, das ein bisschen intensiver zu betreiben, um das auch hinzukriegen. Ich bin überzeugt davon, dass ich das hinkriege. Aber ich hätte schon viel mehr können müssen, als ich das bis jetzt kann.

Vivian Upmann: Okay, das klingt zumindest ein bisschen beruhigend für alle, die sich jetzt zu Hause gedacht haben Okay, das ist ja so ein Engagement, was er da an den Tag legt. Das kann ich gar nicht bringen, sozusagen. Das hört sich jetzt so an mit deinem ganzen Zeitaufwand, was du nebenbei machst mit diesem Engagement in den studentischen Gruppen. Und so bist du so ein engagierter Student.

Michael Schmidt: Ja, ich denke schon, dass ich ziemlich engagiert bin und das war ich eigentlich immer engagiert, interessiert, neugierig Und das ist sicherlich auch deutlich mehr, als man erwarten muss oder erwarten kann. Aber das bin ich nicht.

Vivian Upmann: In deinem Hauptberuf wissen das sicherlich auch viele, dass du nebenbei studierst. Genau. Und ist es so, dass das von vornherein auf volles Verständnis getroffen ist? Oder war es da auch so, dass Sie Kollegen und Kolleginnen noch mal ganz interessiert nachgefragt haben, warum du dir das noch nebenbei antust?

Michael Schmidt: Das werde ich öfter gefragt und vor allem stoße ich immer wieder auf Verwunderung, wenn ich sage ich möchte das tatsächlich zu Ende machen und dann noch weitermachen. Denn viele denken ja nette Weiterbildung, nette Beschäftigung nebenbei, aber nehmen es nicht so richtig ernst, dass ich in meinem Alter eben noch studiere. Aber ich weiß, was ich will. Ich weiß, was ich erreichen kann.

Vivian Upmann: Wenn du dieses Studium abgeschlossen hast, könntest du dir vorstellen, noch ein anderes Studium dranzuhängen?

Michael Schmidt: Ja, durchaus. Also wie gesagt, ich möchte, wenn ich dann den Bachelor tatsächlich irgendwann schaffe. Gerne noch ein Masterstudium dranhängen und ein ganz großer Traum noch ganz, ganz weit weg wäre, vielleicht sogar noch mal irgendwann eine Dissertation zu schreiben, falls das in dem Alter dann überhaupt noch zulässig ist.

Vivian Upmann: Also das klingt nach ganz viel Vorhaben. Das klingt nach jeder Menge Arbeit, noch, aber auch nach jeder Menge Erkenntnis. Wenn du jetzt noch mal vielleicht überlegst was genau hat das Studium mit deinem Hauptberuf zu tun? Vielleicht können wir darüber noch mal sprechen. Die sind sich schon thematisch ähnlich, richtig?

Michael Schmidt: Ja, das ist quasi deckungsgleich. Denn Datenschutz und Datensicherheit sind meiner Meinung nach unverkennbar miteinander verbunden. Datenschutz ist eben der Schutz der persönlichen Daten. Und wenn IT Sicherheit nicht richtig funktioniert, wenn ganz viele persönliche Daten an die falsche Stelle transportiert. Und von daher ist es richtig wertvoll, dass ich IT Sicherheit studiere, mehr Zusammenhänge kennenlerne, weiß, wie ich Sachen schützen kann und eben auch ganz gezielt gegen Sachen vorgehen kann, die ich für gefährlich halte. Auch wenn ich da dann auch immer wieder auf massive Widerstände in einigen Bereichen stoße.

Vivian Upmann: Eigentlich klingt das für mich nach einer ganz typischen Win Win Situation auch für deinen Arbeitgeber. Und für dich ist es so, dass du für dieses Studium teilweise auch so was wie Bildungsurlaub oder Sonderurlaub nutzen kannst.

Michael Schmidt: Nein, das mache ich rein privat.

Vivian Upmann: Okay, das heißt, ist es auch so, dass du manchmal im Urlaub studierst?

Michael Schmidt: Ja, öfter. Ich bin heute auch im Urlaub hier.

Vivian Upmann: Also das nenne ich auch mal Engagement. Dafür schon mal herzlichen Dank. Was würdest du denjenigen raten, die jetzt noch überlegen Soll ich IT Sicherheit online studieren? Soll ich überhaupt online studieren? Ist das was, was du uneingeschränkt empfehlen kannst?

Michael Schmidt: Ja, auf jeden Fall. Denn selbst wenn man IT Sicherheit anfangen sollte zu studieren und nach vielleicht einem Jahr feststellt ist nicht mein Ding, dann hat man auf jeden Fall schon eine ganze Menge Sachen kennengelernt, die interessant sind, die wichtig sind, ihn weiterbringen können. Und wenn man es tatsächlich schafft, das Studium zu beenden, hat man fantastische Berufsaussichten. Vor zwei Jahren war es noch so, dass auf 100.000 freie Stellen 1000 Bewerber kamen. Das heißt, wenn man IT Sicherheit studiert, kann man sich im Grunde genommen die Arbeitsstelle aussuchen.

Vivian Upmann: Das heißt, das ist ein Berufsfeld, das ja auch gesellschaftlich so relevant ist, dass wir da keine Sorge haben müssen, dass irgendjemand sich ausbildet und das einfach nur so macht und danach nichts bekommt.

Michael Schmidt: Ja, davon bin ich absolut überzeugt. Wenn man IT Sicherheit studiert hat, wird man auch weiterhin Arbeitsplätze bekommen, denn IT Sicherheit wird immer weiter eine immer wachsende große Rolle spielen. Es gibt ja immer mehr Angriffsmöglichkeiten. Die Technik entwickelt sich weiter und mit weiterentwickelter Technik wird es auch weiterentwickelte Angriffsmöglichkeiten geben. Es hat mal ein Professor gesagt, dass wenn eine gut gearbeitete Software auf den Markt kommt, es ungefähr anderthalb Millionen Schwachstellen darin gibt. Nach zehn Jahren sind 50.000 noch übrig. Da kann man sich ausmalen, was da für ein Arbeitspotenzial drinsteckt.

Vivian Upmann: Oha, jetzt sehe ich schon die die ratlosen Gesichter vor mir. Von allen, die uns zuhören und sich denken okay, jetzt verstehe ich, warum dieses Studium irgendwie eine Relevanz hat und warum auch das Berufsfeld eine Relevanz hat. Wenn du jetzt ein Fazit ziehen könntest bis jetzt dein dein Studium im Schneckentempo. Gab es irgendwie so einen besonderen Moment? Gab es irgendwie einen Zwischenerfolg, von dem du noch berichten kannst?

Michael Schmidt: Es gab eigentlich ganz viele schöne Sachen, die ich im Studium kennengelernt habe. Das ist einfach. Das Wissen zu erweitern gibt mir ganz, ganz viel Erfolg im Studium. Bei den Prüfungen gibt mir sehr viel. Die Arbeit mit unserer Gruppe ITSas und die Anerkennung, die wir dadurch erfahren, dass wir inzwischen selber angesprochen werden, ob wir nicht bei Veranstaltungen was machen können, ob wir nicht Sachen anbieten können. Jetzt werde ich bei einem Modul Digitale Selbstschutz heißt das zum Beispiel mit der Gruppe ein Workshop anbieten weg von Windows. Und das ist einfach schön, dass das, was wir machen, wirklich anerkannt wird und wertgeschätzt wird.

Vivian Upmann: Dann ist mein persönliches Fazit wenn ich dir so zuhören durfte heute, dass du erstens ganz viel für dich selber aus diesem Studium ziehst und das zusätzlich dazu noch eine gesellschaftliche Relevanz besteht. Das heißt, wenn man das zusammensetzt, dann kann man nur sagen, das Studium hat sich auf jeden Fall für dich gelohnt und Onlinestudium passt unbedingt. Dann danke ich dir für das Gespräch.

Michael Schmidt: Ich danke auch. Vielen Dank.

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